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Kedumim

 

 

 

 

 

 

Weitere Namen

Lokalisierungsvorschläge

  • kein Lokalisierungsvorschlag (odb)   

Namensformen AT

נחל קדומים  naḥal qedûmîm. χειμάρρος ἀρχαίος. torrens Cadumim

Belege AT

Ri 5,21

Belege NT

ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)

Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit

Καδεμεϊμ (Eusebius, Onomastikon: Timm 149,1 § 610; Klostermann 116,25; Notley, R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 112 § 607); Cademim torrens (Hieronymus: Timm 149*,1)

Beschreibung

Der MT zu Ri 5,21 hat die Wendung naḥal qedûmîm in Parallele bzw. als Ergänzung zu der Ortsangabe naḥal qîšôn „Bach Kischon“. Die Hauptzeugen der LXX verstehen naḥal qedûmîm nicht als eigenen Ortsnamen, sondern als Beschreibung des Bachs Kischon als einem „uralten“ Bach, d.h. sie leiten qedûmîm von qdm „vorangehen, zuvorkommen“ ab. Lediglich die Vulgata interpretiert naḥal qedûmîm als eigenen, von Kischon zu unterscheidenden Ortsnamen: torrens Cadumim. Eusebius und Hieronymus folgen dieser Deutung ebenso wie einige ältere deutschsprachige Bibelübersetzungen.  Dabei handelt es sich jedoch um eine bei Eusebius häufiger zu beobachtende „maximalistische“ Exegese, die viele in Zusammenhang mit Ortsangaben stehende Wendungen als eigene Toponyme auffasst. Daher ist mit LXX naḥal qedûmîm als ergänzende Beschreibung zu naḥal qîšôn anzusehen.

 

Autor: Detlef Jericke, 2024; letzte Änderung: 2024-07-22 12:42:44

 

 

 

 

Lexikonartikel

 

Literatur