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Weitere Namen
Dörfer Jaïrs; Zeltdörfer Jairs; Havvoth-Jair
Lokalisierungsvorschläge
Namensformen AT
חות יאיר ḥawwot yā’îr. ἔπαυλεις Ιαϊρ, κώμαι Ιαϊρ
Belege AT
Num 32, 41; Dtn 3,14; Jos 13,30; Ri 10,4; 1Kön 4,13; 1Chr 2,23
Belege NT
ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)
Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit
Αὐὼθ Ἰαείρ (Eusebius, Onomastikon: Timm 19,7–20,1 § 45; Klostermann 18,4–6; Notley, R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 18 § 45); Auothiair (Hieronymus: Timm 19*,8f)
Αὐωθεναηρ (Eusebius, Onomastikon: Timm 42,5 § 159; Klostermann 34,24 [Αὐωθιαειρ]; Notley, R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 38 § 159); Auothiair (Hieronymus: Timm 42*,5)
Ἰαειρ (Eusebius, Onomastikon: Timm 135,1 § 539; Klostermann 106,19; Notley, R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 103 § 536); Iair (Hieronymus: Timm 135*,1)
Beschreibung
Der Vers Num 32,41 erzählt, dass Jaïr, der Sohn Manasses, „ihre Hawot“ (æt-ḥawwotêhæm) erobert und sie in Hawot-Jaïr umbenennt. Der nur in diesem Zusammenhang gebrauchte Ausdruck Hawot wird im Rückgriff auf arabisch ḥiwaʿ mit „Zeltdörfer“ wiedergegeben. Die Ableitung ist jedoch unsicher, da hebräisch ḥwh „anzeigen, ankündigen“ bedeutet. Das possesive Suffix „ihre“ in der Wendung „ihre Hawot“ könnte sich auf die Amoriter beziehen (vgl. Num 32,39). Verbreitet ist auch eine Textänderung in æt-ḥawwot ham („die Hawot von Ham“), weil Ham als Ortsname im nördlichen Ostjordanland bezeugt ist (Gen 14,5). Dort müssten die Hawot-Jaïr dem Erzählzusammenhang nach liegen. Sie werden mit Baschan und der Landschaft Argob gleichgesetzt (Dtn 3,14; vgl. Eusebius, Onomastikon zu Αὐὼθ Ἰαείρ) oder sollen in Baschan liegen (Jos 13,30). Nach anderen Überlieferungen gehören sie zu Gilead (Gilead, Landschaft; Ri 10,4). 1Kön 4,13 unterscheidet zwischen den Hawot-Jaïr in Gilead und dem „Kreis Argob“ in Baschan. Folgt man dieser Angabe und sucht die Landschaft Argob nördlich des Yarmūk-Tals, dann sollte man sich die Lage der Hawot-Jaïr südlich dieses Flusses vorstellen. Die Überlieferungen von Dtn 3,14 und Jos 13,30 versuchen demgegenüber, das Territorium von Manasse bis über den Yarmūk hinaus nach Norden auszudehnen. Inwieweit die Verbindung des Manassiten Jaïr (Num 32,41; Dtn 3,14) mit dem Richter Jaïr von Ri 10,3-5 rein literarischer Natur ist oder auf historisch zutreffenden Erinnerungen beruht, ist umstritten. Der Richter Jaïr wird in Kamon begraben (Ri 10,5). Kamon kann mit dem ca. 13 km westnordwestlich von Irbid gelegenen Ort Qam (2148.2217) bzw. mit dem unmittelbar östlich von Qam zu findenden eisenzeitlichen Siedlungsplatz Ḫirbet Umm el-Ġuzlān (2168.2225) gleichgesetzt werden (Kellermann, Mechthild u.a. 1985a; Kellermann, Diether u.a. 1992a; Gaß, Erasmus 2005a, 347–349). Die Hawot-Jaïr sollten dann zwischen den Bergen des nördlichen ʿAǧlūn und dem Yarmūk-Tal in der Ebene nordwestlich von Irbid gesucht werden.
Autor: Detlef Jericke; letzte Änderung: 2024-04-04 10:15:33
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Lexikonartikel
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ABD
3 (1992), 82f (Schmitz, Philip C., Art. Havvoth-Jair)
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EBR
11 (2015), 422-423 (Bibb, Bryan, Art. Havvoth-Jair)
Literatur
Abel, Félix-Marie 1938a , 71 ;
Noth, Martin 1941a , 78–80 ;
Noth, Martin 1951a , 10–12 ;
Simons, Jan 1959a , 124 § 302 ;
Boling, Robert G. 1966a , 295f ;
Noth, Martin 1971a , 370–372.442f ;
Vaux, Roland de 1971a , 541–543 ;
Aharoni, Yohanan 1984a , 216f ;
Boling, Robert G. / Wright, G. Ernest 1984a , 347 ;
Weinfeld, Moshe 1991a , 185 ;
Fritz, Volkmar 1994a , 149 ;
Tigay, Jeffrey Howard 1996a , 419 ;
MacDonald, Burton 2000a , 123 ;
Veijola, Timo 2004a , 81f ;
Rösel, Hartmut N. 2011a , 222 ;
Finkelstein, Israel u.a. 2011a , 145f ;
Aḥituv, Shmuel 2020a ;
Germany, Stephen 2021a ;
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