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Abarimgebirge

 

 

 

 

 

 

Weitere Namen

Gebirge Abarim

Lokalisierungsvorschläge

Namensformen AT

הר(י) העברים hārê / har hāʿabārîm. Αβαριμ
 

Belege AT

Num 27,12; Num 33,47-48; Dtn 32,49; Jer 22,20

Belege NT

ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)

Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit

Ἀβαρειμ (Eusebius, Onomastikon: Timm 19,1–6, Nr. 44; Klostermann 16,24–18,3: Notley, R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 18, Nr. 44)

Beschreibung

Name

Mit Ausnahme von Jer 22,20 wird das Toponym Abarim mit Artikel gebraucht. Dabei wird Abarim zwei Mal als Gebirgsmassiv (hārê „Berge“; Num 33,47-48) und zwei Mal als einzelner „Berg“ (har; Num 27,12; Dtn 32,49) gekennzeichnet. Jer 22,20 setzt Abarim in Parallele zu Libanon und Baschan. Der Vers stützt demnach die Vorstellung, dass Abarim als ein ausgedehntes Gebirge vorzustellen ist.

Altes Testament und Eusebius

Das Abarimgebirge ist die letzte Station der Israeliten auf dem Zug durch das Ostjordanland, bevor sie ihren Lagerplatz „in den Steppen von Moab am Jordan bei Jericho“ erreichen (Num 33,47-48). Das Gebirge soll  lipnê ne „vor Nebo“ bzw. „gegenüber Nebo“ liegen (Num 33,47). Gemeint ist wahrscheinlich die mittlere und untere Gebirgsstufe des Abfalls vom moabitischen Hochland in den Jordangraben, also die Berge westlich und südwestlich des Nebo-Massivs (Nebo, Berg) bzw. des Ortes Nebo (Nebo, Ort). An anderer Stelle wird deshalb eine Identität mit dem Berg Nebo erschlossen und Moses Bergschau auf dem Abarimgebirge lokalisiert (Num 27,12; Dtn 32, 49). In diesen Versen ist lediglich vom har hāʿabārîm „Berg Abarim“ die Rede. Die LXX ersetzt in Num 27,12 „Berg Abarim“ konsequenterweise durch Ναβαυ „Nebo“. Dem folgt Eusebius, der Ἀβαρειμ mit dem Nebo (Nebo, Berg) gleichsetzt. Darüber hinaus verweist er auf den Berg Pegor (Φογορ) und auf die Landschaft Pisga (Φασγω), die in unmittelbarer Nachbarschaft des Nebo zu suchen sind.

Lokalisierung

Die Beschränkung auf den Nebo und seine direkte Umgebung dürfte eine Verkürzung der historisch-topographischen Verhältnisse sein, aus dem Bedürfnis heraus, das unbekannte Abarimgebirge mit einem durch die Mose-Tradition gefüllten Berg in Verbindung zu bringen. Wenn der Ort Ije-Abarim am Südostende des Toten Meers (Salzmeer) liegt und sein Name vom Abarimgebirge abgeleitet ist, so umfasst das Abarimgebirge nicht nur die Berge westlich des Nebo, sondern das Bergland unmittelbar östlich des Toten Meers von Nordende desselben bis zur Mündung des Arnon (Arnontal) (so Kellermann, Diether u.a. 1992a), möglicherweise sogar im weiteren Sinn das gesamte Bergland östlich des Toten Meers. Diese Lokalisierung wird gestützt durch Jer 22,20-LXX, die Abarim mit ἡ θάλασσα „das Meer“ wiedergibt und damit möglicherweise das Tote Meer meint.

 

Autor: Detlef Jericke, 2022; letzte Änderung: 2022-04-01 12:46:40

 

 

 

 

Lexikonartikel

  • BHH 1 (1962), 3 (Hertzberg, Hans Wilhelm, Art. Abarim)
  • ABD 1 (1992), 6f (Ferch, Arthur J., Art. Abarim)
  • EBR 1 (2009), 38 (Davies, Michael T., Art. Abarim)

 

Literatur

Lagrange, Marie-Joseph 1900a , 446 ;  Abel, Félix-Marie 1933a , 378f ;  Simons, Jan 1959a , 261 § 440 ;  Miller, James Maxwell 1989a , 581 ;  Kellermann, Diether u.a. 1992aMacDonald, Burton 2000a , 85f ;  Roskop Erisman, Angela 2016a , 768f ;