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Ortsangaben der Bibel (odb)
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Zefat, Ascher

 

 

 

 

 

 

Weitere Namen

Zephat, Zephath

Lokalisierungsvorschläge

Namensformen AT

*Σαφθα

Belege AT

Jos 19,27 LXX

Belege NT

ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)

Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit

Beschreibung

In der Grenzbeschreibung zum Territorium Aschers gibt LXX in Jos 19,27 den hebräischen Ortsnamen bêt-hāʿemæq Bet-Emek („Haus der Ebene“) mit Σαφθαιβαιθμε (LXXB) bw. Σαφθαβηθαεμεκ (LXXA) wieder. Das zusätzlich Namenselement Σαφθα wird als Hinweis auf eine weitere Ortsangabe interpretiert, die in einer älteren Version des hebräischen Texts vor Bet-Emek stand. Die griechische Wendung könnte durch den dem Ortsnamen Bet-Emek vorausgehenden Terminus ṣāpônāh „nach Norden“ beeinflusst sein (Rösel, Hartmut N. 2011a, 312 Anm. 35). Darüber hinaus wird erwogen, dass hier vor Bet-Emek noch der Ortsname epat Zefat stand (Kuschke, Arnulf 1971a; 304; Gal, Zvi 1985a, 125f; Fritz, Volkmar 1994a, 194f), der sonst nur als vorgeblich alter Name von Horma überliefert ist (Ri 1,17; Zefat, Negeb). Das Horma zugeordnete Zefat wird griechisch allerdings  Σεφεκ geschrieben und sollte nicht im Norden Palästinas, sondern im Negeb gesucht werden. Der aus Jos 19,27 LXX erschlossene Ort Zefat an der Grenze Aschers wird am östlichen Rand der Ebene von Akko lokalisiert und entweder mit Ḫirbet Rās ʿAlī (Kuschke, Arnulf 1971a; 305f) oder mit der etwas weiter nordöstlich gelegenen Ḫirbet ʿAbū Mudāwer bei ʿAbellīn gleichgesetzt (Gal, Zvi 1985a, 125f). Beide Vorschläge sind jedoch unsicher (Fritz, Volkmar 1994a, 194f). Das möglicherweise zu Ascher zu zählende Zefat wird jedoch nicht mit dem ägyptischen Toponym ḏft aus der Ortsliste Thumoses III. (Nr. 116; Aharoni, Yohanan 1984a, 167) aus dem 15. Jh. v.Chr. in Zusammenhang gebracht, obwohl die Namen übereinstimmen und ḏft auch im Norden Palästinas zu suchen ist. Letztgenannter Ort wird meist an einem der Passwege von der palästinischen Küstenebene über das Karmelgebirge (Karmel, Gebirge) nach Megiddo in der Ebene Jesreel lokalisiert. Häufig wird Ḫirbet es-Sitt Lēlā (1504.2155; 32.5335331º N, 35.0015983º E) ca. 10 km südwestlich von Dor am südlichen Rand des Karmelgebirges vorgeschlagen (Aharoni, Yohanan 1959a; Aharoni, Yohanan 1984a, 167; Aḥituv, Shmuel 1984a, 204f; Bunnens, Guy u.a. 1990a; Hannig, Rainer 2006a, 1210; zur Lage Kellermann, Diether u.a. 1992a). Der Siedlungshügel ist ca. 225 x 150 m groß. Oberflächenuntersuchungen erbrachten Material, das vom Chalkolithikum bis in byzantinische Zeit reicht, wobei signifikante Scherben aus der Mittelbronzezeit, der Spätbronzezeit und der Eisenzeit dokumentiert sind (Aharoni, Yohanan 1959a). Alternativ wird Abū Šūše (1633.2245; 32.6148351º N, 35.1388556º E) ca. 4 km nordwestlich von Megiddo am Nordrand des Karmelgebirges genannt (Alt, Albrecht 1931b, 38f; Hannig, Rainer 2006a, 1210). Dort wird jedoch das in der Liste Thutmoses III. unter Nr. 114 gelistete Toponym qbʿ (Aḥituv, Shmuel 1984a, 99f; Hannig, Rainer 2006a, 1193) und insbesondere der in Dokumenten der hellenistischen und römischen Zeit mehrfach genannte Ort Gaba vermutet (Schmitt, Götz 1987a; Schmitt, Götz 1987b; Schmitt, Götz 1988a; Wagner, Jörg / Rademacher, Rochus 1988a; Jericke, Detlef / Schmitt, Götz 1992a; Jericke, Detlef / Schmitt, Götz 1993a; Schmitt, Götz 1995a, 153f).

 

Autor: Detlef Jericke, 2019; letzte Änderung: 2019-10-24 12:47:58

 

 

 

 

Lexikonartikel

 

Literatur

Aharoni, Yohanan, 1959aKuschke, Arnulf 1971a , 304-307 ;  Gal, Zvi 1985a , 125f ;  Fritz, Volkmar 1994a , 194f ;  Rösel, Hartmut N. 2011a , 312 ;