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Weitere Namen
Baalshöhen
Lokalisierungsvorschläge
Namensformen AT
במות בעל bāmôt baʿal. Βαμωθβααλ
Belege AT
Num 22,41; Jos 13,17
Belege NT
ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)
bt bmt ? (Mescha-Inschrift Zeile 27: KAI Text 181, 27; TUAT I, 650 Gaß, Erasmus 2009a, 9.44; HTAT 248, Nr. 105)
Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit
Beschreibung
In der Bileamperikope bezeichnet Bamot-Baal einen Geländepunkt, von dem aus das Lager der Israeliten im unteren Jordantal gegenüber Jericho zu sehen ist (Num 22,41). Demzufolge ist nicht notwendig an einen besiedelten Ort zu denken. Jos 13,17 nennt Bamot-Baal als „Stadt“ Rubens. Daher wir das Toponym nicht selten mit dem Ort Bamot (Num 21,19-20) und/oder mit der Ortsangabe bt bmt („Bet-Bamot“) der Mescha-Inschrift gleichgesetzt (u.a. Abel, Félix-Marie 1938a, 261; Simons, Jan 1959a, 265 § 449; Davies, Graham I. 1979a, 92; Fritz, Volkmar 1994a, 143; Rösel, Hartmut N. 2011a, 216). Allerdings wird diese Identifikation auch bezweifelt, entweder wegen der unterschiedlichen Namen (Noth, Martin 1977a, 159f) oder aufgrund der Vermutung, dass in dem Abschnitt Jos 13,15-23 Toponyme der Bileam-Perikope eingeschrieben sind „in dem Bestreben, Jos 13 mit der Landnahmetradition des Buches Numeri in Einklang zu bringen“ (Mittmann, Siegfried 1995a, 7; vgl. Seebass, Horst 2003a, 335.343; Seebass, Horst 2007a, 80).
Bet-Bamot ist nach der Mescha-Inschrift ein besiedelter Ort in Moab, den Mescha wieder aufbaut. Für die Lokalisierung dieses Orts wird gern die Ḫirbet Quwēǧīye vorgeschlagen, eine Ortslage auf einem Bergrücken unweit südlich des Nebo (Nebo, Berg) und etwa fünf Kilometer westlich von Medeba (vgl. Gaß, Erasmus 2009a, 44). Unter der Voraussetzung, dass Bet-Bamot, Bamot und Bamot-Baal den gleichen Ort meinen, wird Ḫirbet Quwēǧīye auch für Bamot (vgl. Vieweger, Dieter 1995a, 56f) bzw. Bamot-Baal in Anschlag gebracht (Abel, Félix-Marie 1938a, 261; Simons, Jan 1959a, 265 § 449; Kellermann, Diether u.a. 1992a). Der Fundplatz entspräche von der Lage her der Num 22,41 bzw. Num 23,14 und Num 23,18 vorausgesetzten Reihenfolge der Ortsangaben Bamot-Baal, Pisga und Nebo (Nebo, Berg). In der Umgebung von Ḫirbet Quwēǧīye wurden Dolmen aus der Frühbronzezeit sowie byzantinische und mamlukische Reste entdeckt (Conder, Claude R. 1889a, 158; Stoebe, Hans Joachim 1966a, 29). Musil vermutete eine alte Heiligtumstradition am Ort und sprach sich daher für eine Gleichsetzung mit Bamot-Baal aus (Musil Alois 1907a, 266–269). Der archäologische Befund spricht jedoch gegen diese Annahme, da keine Reste aus alttestamentlicher Zeit dokumentiert sind (Mittmann, Siegfried 1995a, 11; Rösel, Hartmut N. 2011a, 216). Daher sollten auch Bamot oder Bet-Bamot nicht auf Ḫirbet Quwēǧīye gesucht werden.
Für die Lokalisierung von Bet-Bamot werden noch andere Ortslagen vorgeschlagen, die im Bereich des antiken Moab liegen und archäologische Befunde aus alttestamentlicher Zeit aufweisen. Dazu gehören Ḫirbet et-Tēm unmittelbar südwestlich von Medeba (Dearman, John Andrew 1997a, 209), Ḫirbet Libb ca. 13 km südlich von Medeba (Dearman, John Andrew 1998b, 185f), el-Lehūn am Oberlauf des Arnontals (Lipiński, Edward 2006a, 344–346), Tell Ǧalūl ca. 5 km östlich von Medeba oder Ḫirbet el-Maʿmarīye in einem südlichen Seitental des Arnon (vgl. Gaß, Erasmus 2009a, 44 Anm. 201).
Die genannten Plätze eignen sich jedoch nicht für die Lokalisierung von Bamot-Baal. Sie liegen zu weit westlich (Ḫirbet et-Tēm, Tell Ǧalūl) oder zu weit südlich (Ḫirbet Libb, el-Lehūn, Ḫirbet el-Maʿmarīye), um mit einem Ort bzw. Geländepunkt in Verbindung gebracht zu werden, von dem aus das untere Jordantal am Nordufer des Toten Meers (Salzmeer) eingesehen werden konnte, wie dies Num 22,41 voraussetzt. Löst man sich von der Gleichsetzung der Bamot-Baal mit Bamot oder Bet-Bamot, erscheint für eine Lokalisierung von Bamot-Baal die nähere Umgebung der Ḫirbet Quwēǧīye durchaus geeignet. Von der Ḫirbe selbst ist das Nordende des Toten Meers nicht sichtbar. Diese Voraussetzung erfüllen jedoch die Bergrücken westlich des Siedlungshügels, deren einer möglicherweise mit dem Toponym Bamot-Baal gemeint ist.
Autor: Detlef Jericke; letzte Änderung: 2022-04-14 17:14:15
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Lexikonartikel
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ABD
1 (1992), 574f (Mattingly, Gerald L., Art. Bamoth-Baal)
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EBR
3 (2011), 411-412 (Jones, Scott C., Art. Bamoth-Baal)
Literatur
Conder, Claude R. 1889a , 158 ;
Musil, Alois 1907a , 266-269 ;
Abel, Félix-Marie 1938a , 261 ;
Simons, Jan 1959a , 265 § 449 ;
Stoebe, Hans Joachim 1966a , 29 ;
Noth, Martin 1977a , 159f ;
Davies, Graham I. 1979a , 92 ;
Boling, Robert G. / Wright, G. Ernest 1984a , 342 ;
Dearman, John Andrew 1989b , 185f ;
Kellermann, Diether u.a. 1992a ;
Fritz, Volkmar 1994a , 143 ;
Vieweger, Dieter 1995a , 56f ;
Mittmann, Siegfried 1995a 7–11 ;
Dearman, John Andrew 1997a , 209 ;
MacDonald, Burton 2000a , 77f ;
Seebass, Horst 2003a , 335.343 ;
Gaß, Erasmus 2005b , 55 ;
Lipiński, Edward 2006a , 344–346 ;
Seebass; Horst 2007a , 80 ;
Gaß, Erasmus 2009a , 44 ;
Rösel, Hartmut N. 2011a , 216 ;
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