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Weitere Namen
Lokalisierungsvorschläge
Namensformen AT
עילם ‘êlām. Αιλαμ
Belege AT
Gen 14,1; Gen 14,9; Jes 11,11; Jes 21,2; Jes 22,6; Jer 25,25; Jer 49,34-39; Ez 32,24; Dan 8,2
Belege NT
ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)
elam (akkadisch/hetitisch: Monte, Guiseppe F. del / Tischler, Johann 1978a, 138; Monte, Guiseppe F. del 1992a, 49; Belmonte Marín, Juan Antonio 2001a, 69)
elamtu (neuassyrisch: Parpola, Simo 1970a, 117−123)
elammat (neubabylonisch: Zadok, Ran 1985a, 130−132)
ha(l)tamti (elamitisch: Vallat, François 1993a, 90−93)
Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit
‘jlm (1QGenAp 21,23.26f; 22,17.19: Beyer, Klaus 1984a, 181−184; García Martínez, Florentino / Tigchelaar, Eibert J.C. 1997a, 44−48; Ziemer, Benjamin 2005a, 50–54; Machiela, Daniel A. 2009a, 80.82; 1QM 2,13: Duhaime, Jean 1995a, 100f)
Ελυμαϊς (Strabon 16,1.17)
Elymaïs (Plinius, naturalis historia 6, 134−136)
Ἐλυμος (Josephus, antiquitates 1,143)
Αἰλαμ (Eusebius, Onomastikon 6,17–8,3: Notley R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 8, Nr. 6; Timm, Stefan 2017a, 7 Zeile 1–6, Nr. 6)
Beschreibung
Das Alte Testament scheint nur unklare Vorstellungen von der Lage und der geschichtlichen Bedeutung Elams zu haben. Gen 10,22 verwendet Elam als Personen- bzw. Völkernamen (vgl. 1Chr 1,17). Elam steht als erster Nachkomme Sems vor Assur, womit die Lage der Landschaft Elam in Mesopotamien oder am Rand des Zweistromlands angedeutet ist (vgl. Jub 8,21). Gen 14 wird ein legendärer König Kedor-Laomer von Elam als einer der vier Großkönige genannt, welche die Städte der Pentapolis im Jordantal angreifen, woraufhin sie von Abraham verfolgt und in die Flucht geschlagen werden. Da Elam neben Schinar (Babylonien) steht, scheint auch hier eine Lage im Zweistromland vorausgesetzt zu sein (vgl. Jub 13,22). Jes 21 werden Elam und Medien als Mächte genannt, die Babylon vernichten sollen. Elam könnte hier eine Chiffre für die Perser sein, weil Elam selbst seit Mitte des 7. Jh. v.Chr. politisch bedeutungslos war. Jes 22 rechnet Elam zu den Mächten, die Jerusalem bedrohen. Möglicherweise sind elamitische Hilfstruppen der Assyrer beim dritten Feldzug Sanheribs im Jahr 701 v.Chr. gemeint. Jer 49,34-39 formuliert ein kurzes Gerichtswort gegen Elam. Das Toponym steht in den genannten Texten somit für das im äußersten Osten angesiedelte Machtgebilde, das an den Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft im Zweistromland und damit um die Herrschaft über weite Teile des alten Vorderen Orients mitbeteiligt war.
Das Kerngebiet Elams lag nach keilschriftlichen Zeugnissen des 2. und 1. Jt. v.Chr. um die Stadt Susa (Šūš) östlich von Babylonien in der heutigen iranischen Provinz Ḫuzestan. Zutreffend nennt daher Esr 4,9 die Bewohner Susas Elamiter. Auch die Vision von Dan 8,2 gibt eine korrekte Auskunft über die Lage Elams, wenn der Vers den Profet sagen lässt, er sei in der „Festung Susa in der Provinz Elam“. Zeitweise umfasste das zu Elam gerechnete Gebiet auch Regionen in den Bergländern nördlich und südlich von Susa, d.h. in den heutigen Provinzen Luristan und Fars. Um die Mitte des 3. Jt. v.Chr. sind die ersten Herrscher von Elam bezeugt. In der Folge war die Geschichte Elams geprägt von wechselvollen Auseinandersetzungen mit Babylon und Assur. Den Höhepunkt seiner Machtentfaltung erreichte Elam in der zweiten Hälfte des 2. Jt. v.Chr. Ein denkwürdiges Ereignis dieser Epoche war die Überführung der heute im Louvre aufgestellten Stele Hammurapis aus Sippar aus Babylonien nach Susa um das Jahr 1160 v.Chr. Im Jahr 646 v.Chr. nahmen Truppen des neuassyrischen Königs Assurbanipal Susa ein. Das Ereignis wurde in Ninive mit einem rituellen Festbankett gefeiert, das auf einem Relief im Palast Assurbanipals dargestellt ist. Die bildliche Darstellung, die häufig fälschlicherweise als idyllische Szene beschrieben und „Assurbanipal in der Gartenlaube“ tituliert wird, zeigt neben dem assyrischen Großkönig und einer seiner Frauen einen Zug von Musikanten und Musikantinnen, über denen in Geäst eines Baumes der abgeschlagene Kopf des elamitischen Herrschers hängt (Margueron, Jean-Claude 1992d, 49 Abb. 14).
Nach der Einnahme durch Assur hat Elam keine eigenständige politische Rolle mehr gespielt. In persischer Zeit war Susa eine Residenz der achämenidischen Könige (Neh 1). In chronistisch geprägten Texten des Alten Testaments ist Elam häufig als Personenname belegt, ohne dass ein Bezug auf die historische Größe des 3.−1. Jt. v.Chr. erkennbar wird (1Chr 8,24; 1Chr 26,3; Esr 2,7; Esr 2,31; Esr 8,7; Esr 10,2; Esr 10,26; Neh 7,12; Neh 7,34; Neh 10,15; Neh 12,42). In Schriften der klassischen Antike dagegen hat sich zumindest der alte Landschaftsname in der gräzisierten Form Elymaïs neben der Gebietsbezeichnung Sousianē (Σουσιανη, lat. Susiane) erhalten. Allerdings unterscheiden Strabon und Plinius (naturalis historia 6,135) zwischen beiden Landschaften und bezeichnen lediglich das nördlich von Susa gelegene Gebiet als Elymaïs. Der von dem unklaren alttestamentlichen Befund abhängige Eusebius lokalisiert Elam an der Nordspitze des Roten Meers, d.h. des Golfs von ʿAqaba. Er setzt es mit dem zeitgenössischen Ort Ἀϊλα (el-ʿAqaba) gleich, der ihm als Sitz der zehnten römischen Legion bekannt war.
Autor: Detlef Jericke, 2016; letzte Änderung: 2023-04-21 10:39:17
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Lexikonartikel
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RLA
2 (1938), 324−338 (König, Friedrich Wilhelm, Art. Elam)
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BHH
1 (1962), 389f (Hinz, Walther, Art. Elam)
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LÄ
1 (1975), 1213 (Helck, Wolfgang, Art. Elam)
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TRE
9 (1982), 491−493 (Herrmann, Siegfried, Art. Elam und Israel)
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NBL
1 (1991), 508−510 (Görg, Manfred, Art. Elam)
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ABD
2 (1992), 424–429 (Vallat, François, Art. Elam)
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LThK3
3 (1995), 577f (Angerstorfer, Andreas, Art. Elam, Elamiter)
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DNP
3 (1997) 958f (Koch, Heidemarie, Art. Elam)
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WiBiLex
2008 (Bagg, Ariel M., Art. Assurbanipal)
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EBR
7 (2013), 571-577 (Potts, Daniel u.a., Art. Elam, Elamites)
Literatur
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Hinz, Walther 1964a ;
Speiser, Ephraim Avigdor 1964a , 70 ;
Wildberger, Hans 1978a , 772−774 ;
Vallat, François 1980a ;
Wagner, Jörg 1983a ;
Gropp, Gerd 1985a ;
Högemann, Peter / Buschmann, Kai 1986a ;
Pill-Rademacher, Irene u.a. 1988a ;
Weippert, Helga 1988a , Register ;
Kessler, Karlheinz 1991a ;
Quintana Cifuentes, Enrique 1997a ;
Schweizer, Günther / Mittmann, Siegfried 2001a ;
Zadok, Ran 2011a ;
Graef, Katrien de / Tavernier, Jan 2011a ;
Zadok, Ran 2011b ;
Alvarez-Mon, Javíer / Garrison, Mark B. 2011a ;
Jericke, Detlef 2013a , 116f ;
Fuchs, Andreas 2017a ;
Álvarez-Mon, Javier 2018a ;
Gertz, Jan Christian 2018a , 322 ;
Álvarez-Mon, Javier 2019a ;
Day, John 2022a ;
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