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Weitere Namen
Thaanach
Lokalisierungsvorschläge
Namensformen AT
תַּעְנַךְ taʿnak; Ζακάχ (Jos 17,11-LXX) / Ταναχ (Jos 21,25-LXX) / Θανακ (Ri 1,27-LXX) / Θανααχ (Ri 5,19-LXX) / Πολαμαχ (1Kön 4,12-LXX) / Ἀμαρ (1Chr 6,55-LXX) / Θαλμη (1Chr 7,29-LXX). Thanach
Belege AT
Jos 12,21; Jos 17,11; Jos 21,25; Ri 1,27; Ri 5,19; 1Kön 4,12; 1Chr 6,55; 1Chr 7,29
Belege NT
ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)
tʿnk, alternative Darstellung der Transkription t-ʿ-n-k (ägyptisch: [Palästinaliste Thutmosis III. Nr.42; Annalen Thutmosis III. (2x); Amun-Tempel von Soleb Col. VII A.1; Petersburg Papyrus 1116A; Schoschenkliste Nr.14]: Simons, Jan 1937a, 129; Epstein, Claire 1963a, 50; Giveon, Raphael 1964a, 248; Edel, Elmar 1980a, 67; Aḥituv, Shmuel 1984a, 185; Wilson, Kevin A. 2005a, 106; Hannig, Rainer 2006a, 1201)
uruTa-aḫ-n[a-k]a (keilschriftlich [Amarnabriefe EA 248,18]: Aḥituv, Shmuel 1984a, 185; Moran, William L. 1992a, 301-302; Belmonte Marín, Juan Antonio 2001a, 281)
Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit
Θααναχ (Eusebius, Onomastikon: Timm 123,10–12 § 494 und 126,2–4 § 506; Klostermann 98,10–12 [Θανακ] und 100,7–10; Notley, R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 94 § 492 und 96 § 504); Thaanac (Hieronymus: Timm 123*,10–12); Thaanach (Hieronymus: Timm 126*,2–4)
Beschreibung
Name
Der Ortsname Taanach ist in der Bibel achtmal belegt. Im MT bleibt die Lesart taʿnak – bis auf die korrupte Lesart ʿāner in 1Chr 6,55 – einheitlich. In der LXX findet sich dagegen eine Vielzahl von Lesarten. Dabei ist auffällig, dass die Varianten in den Büchern Josua und Richter (Jos 12,21; Jos 21,25; Ri 1,27; Ri 5,19) jeweils ähnlich lauten wie der hebräische Name, während die Belege aus den Königs- und Chronikbüchern (1Kön 4,12; 1Chr 6,55; 1Chr 7,29) sich stark voneinander und auch von der hebräischen Form unterscheiden; darüber hinaus fehlt Taanach in Jos 17,11-LXX wie auch andere Orte aus Jos 17,11-MT.
Die Etymologie des Ortsnamens Taanach ist nicht mehr sicher zu bestimmen. Vorgeschlagen werden verschiedene Ableitungen aus dem Arabischen: von der Wurzel ʿnk „hoch und schwer zugänglich sein“, der Wurzel ʿnk V „das Tor schließen“ oder von ʿank „Tor“ (vgl. Gaß, Erasmus 2005a, 90; weitere Ableitungen ebd. und bei Meister, Abraham 1991a, 324). So wären folgende Deutungen des Ortsnamens möglich: „Stätte der Türe oder Schüssel (zur Jesreelebene)“ oder „Stätte des erschwerten Zugangs“ (vgl. Böhmer, Julius 1929a, 79). Der Ortsname könnte somit entweder auf die starke Befestigung des Orts oder auf die Lage in der Jesreelebene (Ebene Jesreel) verweisen.
Altes Testament
Der Ortsname Taanach taucht in der Bibel fast ausschließlich in Ortsnamenslisten auf: in der Liste der von Josua besiegten Könige (Jos 12,21), in den Listen zum Stamm Manasse (Jos 17,11; Ri 1,27; 1Chr 7,29), in den Listen zu den Levitenstädten (Jos 21,25; 1Chr 6,55) und in der Liste zu den Verwaltungsbezirken Salomos (1Kön 4,12); lediglich im Deboralied erscheint Taanach in einem Erzählkontext (Ri 5,19).
Nach Jos 12,21 wurde die alte kanaanäische Königsstadt Taanach von Josua besiegt. Der im Stammesgebiet Issachars liegende Ort wurde dem Stamm Manasse zugesprochen (Jos 17,11; 1Chr 7,29). Das Richterbuch allerdings erzählt, dass der Ort nicht erobert wurde (Ri 1,27; vgl. Becker, Uwe 1990a, 26-27), die Bewohner der Stadt jedoch fronpflichtig gemacht wurden (Jos 17,12-13; Ri 1,28; vgl. Butler, Trent C. 2014a, 144). Jos 17,11 ist dabei ein von Ri 1,27 abhäniger Nachtrag (vgl. Becker, Uwe 1990a, 26f; Rösel, Hartmut 2011a, 281; Gaß, Erasmus 2019a, 209.213). Die Liste in 1Chr 7,29 scheint nochmals später entstanden zu sein, da ein Hinweis auf die nicht erfolgte Eroberung fehlt; zudem weist die Anordnung der Ortsnamen in 1Chr 7,29 – im Unterschied zu Ri 1,27 und Jos 17,11 – eine stringente Ost-West-Richtung auf.
Aufgrund der in Ri 1,27, Jos 17,11 und 1Chr 7,29 im Nahkontext von Taanach genannten Orte (Bet-Schean, Jibleam, Megiddo) und der ursprünglichen Zuordnung zum Stamm Issachar dürfte Taanach im Bereich der Jesreelebene (Ebene Jesreel) oder auf den an die Ebene angrenzenden Gebirgszügen zu finden sein (vgl. Gaß, Erasmus 2005a, 106f). Da es sich bei diesen Städten um Festungsstädte handelt, ist eine ähnliche Funktion für Taanach anzunehmen (vgl. Moster, David 2017a, 219).
Nach Jos 21,25 war Taanach eine Levitenstadt. Taanach ist auch in der Parallelstelle 1Chr 6,55 zu lesen, die Lesart ʿāner ist korrupt (vgl. Knobel, August 1861a, 448.473; Albright, William Foxwell 1945a, 68-69 und Moster, David 2017a, 221). Demnach lag Taanach in der Nähe von Jibleam. Noch häufiger wird Taanach in Verbindung mit Megiddo genannt (Jos 12,21; Jos 17,11; Ri 1,27; Ri 5,19; 1Kön 4,12), was auf eine große Nähe beider Orte hinweist (vgl. Moster, David 2017a, 219). Der Umstand, dass Taanach dabei immer vor Megiddo genannt wird, wird bisweilen so gedeutet, dass Megiddo von Taanach abhängig war (vgl. Niemann, Hermann Michael 2002a, 97). Dagegen spricht jedoch der archäologische Befund (s. dazu Gaß, Erasmus 2005a, 92).
Nach Ri 5,19 kam es beta‘nak ʿal-mê megiddô („in Taanach bei den Wassern von Megiddo“) zu einer Schlacht zwischen den Israeliten und Sisera, die der kanaanäische König verlor (vgl. Lloyd, John 1886a, 191). Bei den „Wassern von Megiddo“ handelt es sich wahrscheinlich um einen Nebenfluss des Kischon (vgl. Fritz, Volkmar 1973a, 128; alternative Vorschläge und Identifikationen bei Albright, William Foxwell 1936a, 27 und Simons, Jan 1959a, 290), möglicherweise das Wādī Šemma (vgl. Gaß, Erasmus 2017a, 328-329.332). Mit den „Wassern von Megiddo“ könnte auch ein See gemeint sein (vgl. Albright, William Foxwell 1936a, 27; Gaß, Erasmus 2017a, 332). Auffällig ist außerdem, dass Taanach – im Unterschied zu Megiddo – in Ri 5,19 als Ortsname genannt wird. Vielleicht ist gemeint, dass Taanach – im Gegensatz zu Megiddo – an der Schlacht beteiligt war; möglich ist auch die Deutung, dass der Herrscher von Megiddo den unbewohnten Ort Taanach als Schlachtfeld benutzte (vgl. Niemann, Hermann Michael 2002a, 98). Eine genauere Bestimmung des Verhältnisses von Taanach und Megiddo zur Zeit der Abfassung des Deboraliedes lässt sich somit aus Ri 5,19 nicht erheben.
Nach biblischer Darstellung könnte Taanach durch David seine Unabhängigkeit verloren haben und unter israelitische Herrschaft geraten sein (vgl. Niemann, Hermann Michael 2002a, 98), denn nach 1Kön 4,12 war Taanach eine Stadt im fünften Verwaltungsbezirk Salomos, deren Orte allesamt in der Jesreelebene (Ebene Jesreel) liegen (vgl. Fritz, Volkmar 1994a, 135). Da Taanach an erster Stelle genannt wird, ist bisweilen vermutet worden, dass die Stadt Sitz des Verwaltungsbeamten war (vgl. u.a. Knauf, Ernst Axel 2000b, 33).
Außerbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
Taanach wird in der Palästinaliste Thutmosis III. vor ja-b-la-ʿa-mú (= Jibleam; vgl. Simons, Jan 1937a, 201; Aḥituv, Shmuel 1984a, 120) genannt (vgl. Helck, Wolfgang 1971a, 133), was die aus dem biblischen Zeugnis erschlossene Nähe beider Orte unterstreicht. Darüber hinaus wird Taanach zweimal in den Annalen Thutmosis III. (15. Jh. v.Chr.) im Rahmen einer Aktion gegen eine antiägyptische Koalition erwähnt (vgl. Yeivin, Shmuel 1950a, 58; Aḥituv, Shmuel 1984a, 22). Der Pass bei Taanach (zum Pass selbst Baly, Denis 1966a, 90) wird dabei als Alternative zum Pass von Megiddo als Eingangsweg in die Jesreelebene (Ebene Jesreel) aufgezeigt (vgl. Alt, Albrecht 1914a, 75). Taanach muss demzufolge an einem Pass zur Jesreelebene (Ebene Jesreel) liegen. In Taanach stellte sich zudem ein Teil der Koalitionsarmee auf (vgl. Rainey, Anson F. 1981a, 61*-62*). In der Folge der Schlacht wurde Taanach eingenommen und einem ägyptischen Beamten unterstellt (vgl. Aḥituv, Shmuel 1984a, 185).
Taanach wird ebenfalls im hieratischen Petersburg Papyrus 1116A aus der Zeit Amenophis II. (Ende 15. Jh. v. Chr.) erwähnt (vgl. Helck, Wolfgang 1971a, 523). Nach dem Papyrus hat der Ort Getreide- und Bierrationen an den ägyptischen Statthalter in Palästina gesandt. Der Papyrus belegt gute Verbindungen von Taanach nach Ägypten (vgl. Rainey, Anson F. 1999a, 153), zeigt aber auch, dass Taanach nach der Schlacht von Megiddo im 15. Jh. v.Chr. ein eigenständiger Stadtstaat blieb, obwohl es der Kontrolle durch einen ägyptischen Beamten unterlag (vgl. Naʾaman, Nadav 1997b, 616).
Der Name Taanach wird mitunter auch in den Listen des Amun-Tempels von Soleb gelesen (vgl. Giveon, Raphael 1964a, 248; Edel, Elmar 1980a, 67; Aḥituv, Shmuel 1984a, 185; Gaß, Erasmus 2005a, 91), die aus der Zeit Amenophis III. (ca. 1402–1364 v. Chr.) stammen.
In der Schoschenkliste (Ende 10. Jh. v.Chr.) wird Taanach als ein von Schoschenk eroberter Ort erwähnt (vgl. Mazar, Benjamin 1957b, 60). Die Eroberung und die damit verbundene Zerstörung des Orts lassen sich im archäologischen Befund von Tell Taʿannek nachweisen (vgl. Zertal, Adam / Mikram, Nivi 2015a, 173).
Taanach wird außerdem einmal in den Amarnabriefen aus dem 14. Jh. v.Chr. erwähnt (vgl. Aharoni, Yohanan 1984a, 116.178; Moran, William L. 1992a, 392). Aufgrund eines Konflikts zwischen Sichem und Megiddo musste der Herrscher von Taanach namens Jašdata nach Megiddo fliehen (vgl. Helck, Wolfgang 1971a, 189).
Außerbiblische Belege ab hellenistischer Zeit
Im Onomastikon des Eusebius wird Taanach zweimal erwähnt und an beiden Stellen als ein großes Dorf beschrieben, das drei (Timm § 506) bzw. vier Meilen (Timm § 494) von Legio (el-Leǧǧūn; 1670.2200; vgl. Röwekamp, Georg 2017a, 85) entfernt liegen soll. Dabei werden die biblischen Angaben aus den Büchern Josua und Richter paraphrasiert. Die Differenz in den Entfernungsangaben ist zu gering, um daraus weitere Schlüsse zu ziehen (vgl. Moster, David 2017a, 219). Die Angabe von Eusebius passt gut zur späteren Angabe bei Estori ha-Parchi, der Taanach eine Stunde von el-Leǧǧūn lokalisiert (vgl. Moore, George Foot 1918a, 46).
Weitere literarische Belege zu Taanach finden sich in der Kreuzfahrerzeit und im Osmanischen Zensus von 1596 (s. dazu WiBiLex, Art. Tanach, 2008, 2.1.).
Lokalisierung
Die Identifikation von Taanach mit Tell Taʿannek ist unbestritten (vgl. Schubert, Gotthilf Heinrich von 1839a, 164; Thomsen, Peter 1907a, 65-66; Aharoni, Yohanan 1984a, 164; Moster, David 2017a, 217-221). Der alte Name hat sich an der Ortslage erhalten (vgl. Lloyd, John 1886a, 192; Sellin, Ernst 1904a, 1; zum lautlichen Wandel des Ortsnamens s. Kampfmeyer, Georg 1893a, 70-71; Elitzur, Yoel 2004a, 300.305). Darüber hinaus passt die Lage des Siedlungshügels zu den literarischen Belgen: Er liegt an einem der Eingänge zur Jesreelebene (Ebene Jesreel) auf dem Weg von Jibleam nach Megiddo und bietet eine starke natürliche Verteidigung duch seine Steilhänge; zudem war Tell Taʿannek in den literarisch belegten Zeiten stets besiedelt und meistens befestigt; darüber hinaus lassen sich verschiedene Zerstörungsschichten mit den Feldzügen Tuthmosis III. und Schoschenks I. verbinden. Legio liegt etwa 6 km von Tell Taʿannek entfernt, was den von Eusebius genannten vier römischen Meilen entspricht. Wahrscheinlich steht hinter dem Ort des Onomastikons aber die Siedlung Tiʿinnik am Südhang des Tell, die zur Zeit des Eusebius im Unterschied zu Tell Taʿannek besiedelt war (vgl. Zertal, Adam / Mikram, Nivi 2015a, 176-179).
Tell Taʿannek ist ca. 5 ha groß und erhebt sich 40m über die umliegende Ebene. Er ist an der breitesten Stelle 340 m lang und 160 m breit (vgl. Kreuzer, Siegfried 2006a, 17). Aufgrund der erhöhten Lage war es möglich, die umliegende Ebene zu kontrollieren. Zudem war Tell Taʿannek gut an die Verkehrswege am Südrand der Jesreelebene (Ebene Jesreel) und an den südlichen Zweig der Via Maris angebunden (vgl. Aharoni, Yohanan 1984a, 52.108). Die Wasserversorgung wurde durch Zisternen sichergestellt (vgl. Zertal, Adam / Mikram, Nivi 2015a, 173), zudem wurde durch das Graben eines Schachts möglicherweise versucht, an Grundwasser zu kommen; dieser Schacht blieb jedoch unvollendet, da das Gestein zu hart war (vgl. Lapp, Paul W. 1969a, 31–33; Kreuzer, Siegfried 2006a, 30–31).
Die verschiedenen Ausgrabungen auf dem Tell Taʿannek haben fünf Besiedlungsperioden ausgemacht (vgl. Zertal, Adam / Mikram, Nivi 2015a, 176). Der Tell war um 2700 v. Chr. zum ersten Mal besiedelt (vgl. WiBiLex, Art. Taanach 2008, 2.2.2.). In dieser ersten Zeit der Besiedlung bis ca. 2300 v. Chr. lassen sich massive Befestigungen mit Stadtmauern und Türmen sowie ein Glacis nachweisen (vgl. Kreuzer, Siegfried 2006a, 29). Tell Taʿannek war demnach ein bedeutender frühbronzezeitlicher Stadtstaat (vgl. Weippert, Manfred 1966a, 293-294).
Im 18. Jh. v. Chr. wurde der Tell wieder besiedelt und war ein Jahrhundert später eine wohlhabende Stadt mit Befestigung. In der mittleren Bronzezeit kam es im 16. Jh. v.Chr. und dann erneut im 15. Jh. v.Chr. zu zwei Zerstörungen der Stadt, letztere ist auf Thutmosis III. zurückzuführen. Dennoch war der Tell noch bis in das 14. Jh. v.Chr. – trotz eines Bevölkerungsrückgangs – besiedelt (vgl. Weippert, Manfred 1966a, 294; Niemann, Hermann Michael 2003a, 432). Aus dieser Zeit stammt ein Tontafelarchiv aus neun keilschriftlichen Briefen und sechs administrativen Texten (vgl. Horowitz, Wayne u.a. 2006a; Horowitz, Wayne u.a. 2006b, 130–151.161–162; Pruzsinzsky, Regine 2019a). Während sich der Zweck der Listen nicht mehr sicher erschließen lässt, sind in den Briefen Beziehungen zu Rehob (= Tell eṣ-Ṣārem; 1970.2070), Gur, Dotan und Jibleam angedeutet (vgl. Niemann, Hermann Michael 2003a, 430).
In der Spätbronzezeit wurde Tell Taʿannek im 13. Jh. v. Chr. erneut besiedelt, aber schon im ausgehenden 12. Jh. v.Chr. erneut zerstört (vgl. Weippert, Helga 1988a, 268). Nach einer geringen Besiedlung im 11. Jh. v.Chr. stieg im 10. Jh. v.Chr. die Bevölkerung wieder an. Zu dieser Zeit wurden Befestigungen im Norden des Siedlungshügels errichtet (vgl. Moster, David 2017a, 220). Am Ende des 10. Jh. v.Chr. kam es wiederum zu einer Zerstörung, die gern mit dem Feldzug des Pharao Schoschenk in Verbindung gebracht wird (vgl. Weippert, Manfred 1966a, 295). Tell Taʿannek wurde danach aber noachmals aufgebaut und unter den Omriden befestigt (vgl. Gaß, Erasmus 2005a, 93). In dieser Zeit stieg die Bevölkerung an und der Tell gewann an strategischer Bedeutung (vgl. Niemann, Hermann Michael 2003a, 431). Aus der Eisenzeit II stammen auch zwei Kultständer (vgl. Pyschny, Katharina 2021a, 41–44). Nach der Eroberung durch die Assyrer muss Tell Taʿannek zur assyrischen Provinz Megiddo gehört haben (vgl. WiBiLex, Art. Taanach 2008, 3.). Um 600 v. Chr. wurde der Siedlungshügel dann entweder durch die Ägypter oder die Babylonier endgültig zerstört (vgl. Gaß, Erasmus 2005a, 93). Danach finden sich auf dem Tell nur noch Reste einer kurzen Besiedlungsphase aus dem Mittelalter (vgl. WiBiLex, Art. Taanach 2008, 3.).
In der hellenistischen und römischen Zeit befand sich am Fuß von Tell Taʿannek eine Siedlung, die den Namen des Siedlungshügels übernahm, was der heutige Name des Orts (Tiʿinik) belegt (vgl. Zertal, Adam / Mikram, Nivi 2015a, 177–179).
Autor: Jakob M. C. Luz y Graf, 2024; letzte Änderung: 2024-04-15 18:24:32
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Lexikonartikel
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IDB
3 (1962), 497 (Van Beek, G. W., Art. Taanach)
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BHH
3 (1966), 1961f (Elliger, Karl, Art. Thaanach)
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EAEHL
4 (1978), 1138-1147 (Glock, Albert E., Art. Taanach)
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NBL
3 (2001), 765-766 (Kreuzer, Siegfried, Art. Taanach)
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ABD
6 (1992), 287-290 (Glock, Albert E., Art. Taanach (Place)); 1 (1992), 248 (Glock, Albert E., Art. Aner (Place))
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NEAEHL
4 (1993), 1428-1433 (Glock, Albert E., Art. Taanach)
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RGG4
8 (2005), 1 (Niemann, Hermann Michael, Art. Taanach)
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WiBiLex
2008 (Kreuzer, Siegfried, Art. Taanach)
Literatur
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Alt, Albrecht 1953b , 103.268-269 ;
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Cross, Frank Moore 1968a ;
Borée, Wilhelm 1968a , 74 ;
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Noth, Martin 1971b , 9.63.77.125 ;
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Helck, Wolfgang 1971a , 133-136.174.189.191.520.523 ;
Soggin, Jan Alberto 1972a , 202 ;
Fritz, Volkmar 1973a , 128-129 ;
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Auld, A. Graeme 1975a , 279-280 ;
Glock, Albert E. 1975a ;
Avi-Yonah, Michael 1976a , 100 ;
Ahlström, Gösta W. 1978a , 23.46 ;
Edel, Elmar 1980a , 67.77 ;
Woudstra, Marten H. 1981a , 206 ;
Rainey, Anson F. 1981a ;
Rainey, Anson F. 1982b , 351 ;
Glock, Albert E. 1983a ;
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Aḥituv, Shmuel 1984a , 184-185 ;
Fowler, Mervyn D. 1984a ;
Boling, Robert G. / Wright, G. Ernest 1984a , 328 ;
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Kallai, Zecharia 1986a , 470 ;
Gesenius18 , 1450-1451 ;
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Naʾaman, Nadav 1988a , 178-180 ;
Kartveit, Magnar 1989a , 147 ;
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Jericke, Detlef / Schmitt, Götz 1992a , 325 ;
Moran, William L. 1992a , 301-302.392 ;
Ahlström, Gösta W. 1993a , 9 ;
Fritz, Volkmar 1994a , 135.174-175.215 ;
Tsafrir, Yoram u.a. 1994a , 246 ;
Neef, Heinz-Dieter 1994a , 51 ;
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Nelson, Richard D. 1997a , 289 ;
Currid, John D. 1997a , 186.191 ;
Naʾaman, Nadav 1997b , 613.615-616 ;
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Clancy, Frank 1999a , 13 ;
Bloch-Smith, Elizabeth / Makhai, Beth Alpert 1999a , 85-86 ;
Rainey, Anson F. 1999a ;
Frick, Frank 2000a ;
Knauf, Ernst Axel 2000b , 32-34 ;
Belmonte Marín, Juan Antonio 2001a , 281 ;
Kitchen, Kenneth A. 2001a , 9 ;
Tappy, Ron E. 2001a , 230-238.669 ;
Keel, Othmar / Uehlinger, Christoph 2001a , 174-189 ;
Kaswalder, Pietro A. 2002a , 69.72 ;
Neef, Heinz-Dieter 2002a , 43.111-115.149-150.166.170 ;
Niemann, Hermann Michael 2002a , 96-102 ;
Niemann, Hermann Michael 2003a , 430-434 ;
Elitzur, Yoel 2004a , 300.305 ;
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