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Weitere Namen
Lokalisierungsvorschläge
Namensformen AT
סין sîn. Σαϊς, Συηνη
Belege AT
Ez 30,15-16
Belege NT
ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)
snw (ägyptisch: Hannig, Rainer 2006a, 1183)
ṣeʾnu (neuassyrisch: Parpola, Simo 1970a, 321; Onasch, Hans-Ulrich 1994a, 38–41.Register)
Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit
Πηλουσιον (Herodot 2,141 u.ö.)
Beschreibung
Sin ist eine der ägyptischen Städte, die das Strafgericht Gottes ereilen soll. Wenn Ez 30,15 das gesamte Gebiet Ägyptens umschreiben will, so steht Sin stellvertretend für Unterägypten, während Oberägypten durch No/Theben repräsentiert ist. LXX gibt Sin entweder mit Saïs (Ez 30,15) oder mit Syene (Ez 30,16) wieder. Saïs liegt im westlichen Teil des Nildeltas knapp hundert Kilometer östlich von Alexandria, Syene/Aswān dagegen an der Südgrenze Oberägyptens am 1. Katarakt. Die LXX-Überlieferung ist demnach in historisch-topographischer Hinsicht an dieser Stelle nicht zuverlässig. Die Vulgata übersetzt Sin mit Pelusium. Pelusium/Pēlousion ist nach Herodot (2,141) der „Eingang des Landes“, über den die assyrischen und neubabylonischen Heere mit Hilfe arabischer Stämme nach Ägypten gelangten. Es handelt sich demnach um die Grenzfestung Ägyptens nach Vorderasien hin. Die Gleichsetzung von Sin mit Pelusium/Pēlousion wird durch die Beschreibung als „Festung Ägyptens“ in Ez 30,15 gestützt. Pelusium/Pēlousion wird auf Tall al-Faramā im äußersten Nordosten des Nildeltas lokalisiert. Dort erreichte im Altertum die Hauptverbindungsstraße von Syrien/Palästina ägyptisches Territorium. Die Mehrzahl der archäologischen Reste stammt aus hellenistischer und römischer Zeit. Neuerdings wird alternativ die Gleichsetzung von Sin mit dem antiken Saïs vorgeschlagen (Verreth, Herbert 2003a; vgl. WiBiLex, Sais), was der LXX zu Ez 30,15 entspräche. Der Ort war die Hauptresidenz der „saïtischen“ Pharaonen (26. Dynastie) im 7./6. Jh. v.Chr. Die Geschichte des Orts reicht wohl schon in das ägyptische Alte Reich (3. Jt. v.Chr.) zurück. Saïs wird auf Ṣā al-Ḥaǧar im westlichen Nildelta (s.o.) lokalisiert. Der Vorschlag, das alttestamentliche Sin mit Saïs gleichzusetzen, ist in zweifacher Hinsicht plausibel. Saïs war in bzw. unmittelbar vor der vermeintlichen Entstehungszeit der alttestamentlichen Textbelege ein Zentrum Unterägyptens, was der Konstellation von Ez 30,15-16 entspricht (s.o.). Zudem trifft die Gleichsetzung zumindest partiell die topographische Interpretation der LXX. Sollte jedoch der Ort Sin in irgendeiner Weise mit der Wüste Sin in Verbindung zu bringen sein, erscheint nach wie vor eine Lokalisierung im östlichen Nildelta angemessener.
Autor: Detlef Jericke, 2021; letzte Änderung: 2021-01-04 11:49:16
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Lexikonartikel
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BHH
3 (1966), 1800 (Wallis, Gerhard, Art. Sin)
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LÄ
4 (1982), 925f (Thissen, Heinz-Josef, Art. Pelusium)
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NBL
3 (2001), 106 (Görg, Manfred, Art. Pelusium)
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DNP
9 (2000), 513f (Jansen-Winkeln, Karl, Art. Pelusion)
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WiBiLex
2008 (Kellenberger, Edgar, Art. Sin); 2010 (Schütze, Alexander, Art. Sais)
Literatur
Simons, Jan 1959a , 458 § 1434 ;
Waldmann, Helmut 1983a ;
Wagner, Jörg 1983a ;
Pirker, Siegfried / Timm, Stefan 1984a ;
Waldmann, Helmut 1985a ;
Seibert, Jakob 1985a ;
Cheshire, Wendy 1985a ;
Högemann, Peter / Buschmann, Kai 1986a ;
Högemann, Peter u.a. 1987a ;
Waldmann, Helmut 1987a ;
Wagner, Jörg / Rademacher, Rochus 1988a ;
Pill-Rademacher, Irene u.a. 1988a ;
Orth, Wolfgang 1992a ;
Onasch, Hans-Ulrich 1994a , 36–41 ;
Verreth, Herbert 2003a ;
Breyer, Francis 2019a , 90f ;
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