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Land der Temaniter

 

 

 

 

 

 

Weitere Namen

Teman

Lokalisierungsvorschläge

Namensformen AT

ארץ התימני ’æræṣ hattêmānî. ἡ γῆ Θαιμανων

Belege AT

Gen 36,34; Jos 15,1 (?); 1Chr 1,45

Belege NT

ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)

Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit

Beschreibung

Aus den alttestamentlichen Texten geht nicht zweifelsfrei hervor, ob Teman ein Ort oder eine Region ist. In Ez 25,13 kennzeichnen Teman und Dedan die Ausdehnung Edoms. Am 1,12 ist Teman parallel zu Bozra verwendet. An diesen Stellen könnte Teman einen Ort bezeichnen. Dagegen stehen Belege, die Teman als Region kennzeichnen. Gen 36,34 und 1Chr 1,45 reden vom „Land der Temaniter“. Jer 49,7 und Jer 49,20 stellen Teman parallel zu Edom. Gleiches gilt für Ob 3,3 mit der Vorstellung, dass Gott von Teman her kommt. Diese Vorstellung entspricht Ri 5,4, wo Jhwh von Seïr/Edom her aufbricht. Auch der Befund des Hiobbuchs weist in die genannte Richtung. Teman ist mehrfach als Herkunftsbezeichnung des Elifas genannt. Da die Heimat Hiobs, das Land Uz (Hi 1,1) eine Region ist, dürfte dies analog auch auf Teman zutreffen. Nicht zuletzt spricht die Beobachtung, dass Teman, ähnlich wie Negeb, als Bezeichnung der Himmelsrichtung „Süden“ Verwendung findet (Jos 15,1; Ez 21,2; vielleicht auch Ez 47,19; Ez 48,28; Sach 6,6; Sach 9,14), für die Interpretation als Landschaftsname. Erst Eusebius kennt Teman als Ort (κώμη), der 15 römische Meilen von Petra (Wādī Mūsā 192.971) entfernt sein soll (Eusebius, Onomastikon 96,18−23: Notley, R. Steven / Safrai, Ze’ev 2005a, 93, Nr. 485). Allerdings ist fraglich, ob Eusebius zuverlässige Kenntnis über Teman hatte (s. Teman). Daher sind für die Lokalisierung des Lands der Temaniter die Hinweise der alttestamentlichen Texte zu berücksichtigen, die besagen, dass es sich bei Teman um eine Region handelte. Wenn man Am 1,12 und Ez 25,13 folgt, sind Teman und folglich auch das Land der Temaniter im Norden Edoms zu suchen, der bei Josephus (antiquitates 2,6; 3,40) unter dem Namen Gobolitis und bei Eusebius unter der Bezeichnung Gebalene (Eusebius, Onomastikon 8,10: Notley, R. Steven / Safrai, Ze’ev 2005a, 9, Nr. 9) bekannt ist und bis heute el-Ǧebal genannt wird (s. Edom). Innerhalb dieses Landstrichs entspricht das Land der Temaniter am ehesten der Region um Bozra (Buṣēra 2077.0170) als dem Kerngebiet des edomitischen Kleinkönigtums.

 

Autor: Detlef Jericke, 2016; letzte Änderung: 2023-12-09 11:25:31

 

 

 

 

Lexikonartikel

  • NBL 3 (2001), 799 (Knauf, Ernst Axel, Art. Teman)
  • WiBiLex 2009 (Knauf, Ernst Axel, Teman)

 

Literatur

Abel, Félix-Marie 1933a , 285 ;  Abel, Félix-Marie 1938a , 479f ;  Simons, Jan 1959a , 90 § 253 ;  Vaux, Roland de 1969aWeippert, Manfred 1971a , 422f ;  Bartlett, John R. 1989a , 40 ;  Edelman, Diana Vikander 1995b , 10f ;  Knauf-Belleri, Ernst Axel 1995a , 100f ;  MacDonald, Burton 2000a , 192f ;  Jericke, Detlef 2013a , 207–209 ;