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Weitere Namen
Lokalisierungsvorschläge
Namensformen AT
דדן dedān. Δαιδαν
Belege AT
Jer 25,23; Jer 49,8; Ez 25,13; Ez 27,15?; Ez 27,20; Ez 38,13; Jes 21,13 (gent.); PN: Gen 10,7; Gen 25,3; 1Chr 1,9; 1Chr 1,32
Belege NT
ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)
dadanu, dadana (neubabylonisch: Zadok, Ran 1985a, 115; Lipiński, Edward 1992a, 149f; HTAT, 445 Anm. 123)
ddn (altsüdarabisch: Jaussen, Antonin / Savignac, Raphael 1914a, no 138; Harding, Gerald Lankester 1972a, 45 Nr. 39; Al-Sheiba, Abdallah Hassan 1987a, 27; Lipiński, Edward 1992a, 149f; HTAT, 445 Anm. 123; Hidalgo‐Chacón Diez, María del Carmen / Macdonald, Michael C.A. 2017a, passim)
Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit
Ἰουδαδας (Josephus, antiquitates 1,135)
Δεδαμαναιμ (Eusebius, Onomastikon: Timm 98,2f, Nr. 390; Klostermann 80,8f [Δωδανειμ]; Notley, R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 78, Nr. 390)
ddn (Targume zu Gen 10,7: Sperber, Alexander 1959a, 14; Díez Macho, Alejandro 1968a, 52f; Díez Macho, Alejandro 1988a, 62)
Beschreibung
Im Jeremia- und im Ezechielbuch wird Dedan als Toponym gebraucht. Dabei wird der Name mit dem südlichen Ostjordanland (Edom / Esau, Teman; Jer 49,8; Ez 25,13) bzw. mit dem nordwestlichen Arabien (Tema; Jer 25,23) in Verbindung gebracht. Entsprechend werden die Dedaniter als Bewohner Arabiens angesprochen (Jes 21,13). Textkritisch schwierig ist Ez 27,15. Der masoretische Text hat hier benê dedān „Kinder Dedans“. LXX liest allerdings υἱοὶ Ῥοδίων „Kinder der Rodaniter“, d.h der Bewohner von Rhodos. Diese Lesart setzt die Konsonantenfolge rdn im Hebräischen voraus, die graphisch leicht mit ddn zu verwechseln ist. Der Hinweis auf die Rodaniter scheint neben den ebenfalls in Ez 27,15 genannten „Inseln“, mit denen vermutlich die Inseln der Ägäis gemeint sind (vgl. Inselvölker) sachlich gerechtfertigt (vgl. Dodaniter/Rodaniter in Gen 10,4 vor den Inselvölkern in Gen 10,5). Zudem ist Dedan in Ez 27 nochmals in Verbindung mit einigen nach Arabien weisenden Toponymen genannt (Ez 27,20). Daher scheint Ez 27,15 als zuverlässiger Beleg für Dedan auszufallen. In den alttestamentlichen Genealogien erscheint Dedan entweder als Sohn des Jokschan, mithin als Nachfahre von Abrahams Frau Ketura (Gen 25,3; 1Chr 1,32) oder als zweiter Sohn von Ragma, dem Sohn des Kusch (Gen 10,7; 1Chr 1,9). Da einige der Namen der Ketura-Abkömmlinge ebenso nach Arabien weisen wie Saba, der erste Sohn Ragmas, ist die gedachte Lage von Dedan auf der arabischen Halbinsel, speziell im nordwestlichen Teil derselben, gesichert. Die Gleichsetzung mit der Oasenstadt al-‛Ulā im mittleren Ḥeǧāz, gut 100 km südwestlich von Tayma (Tema) ist daher allgemein akzeptziert, nicht zuletzt aufgrund der in al-‛Ulā gefundenen altsüdarabischen Inschriften, die den alten Namen ddn erwähnen. Dedan hat vermutlich in den Büchern Jeremia und Ezechiel Erwähnung gefunden, weil der neubabylonische König Nabonid um die Mitte des 6. Jh.s v.Chr. die Region um Tema kontrollierte und dort auch zeitweise residierte. Ab dem 5. Jh. v.Chr gehörte Dedan als Zentrum der Herrschaft der Regionalkönige von Liḥyān zum persischen Imperium. Auch der aus Neh 2 und Neh 6 bekannte „Araber Geschem“, dessen Hauptaktionsgebiet im südlichen Palästina lag, scheint in der Oase Einfluss ausgeübt zu haben (Jaussen, Antonin / Savignac, Raphael 1914a, 349; Knauf, Ernst Axel, Art. Dedan, in: WiBiLex [www.wibilex.de; Zugriffsdatum 12.06.2017], 2.), da Dedan ein wichtiger Stützpunkt auf der Karawanenroute vom südlichen Arabien an das Mittelmeer war.
Autor: Detlef Jericke, 2017; letzte Änderung: 2021-06-03 12:09:26
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