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Tal von Hebron

 

 

 

 

 

 

Weitere Namen

Lokalisierungsvorschläge

  • kein Lokalisierungsvorschlag (odb)   

Namensformen AT

עמק חברון ‘emæq ḥæbrôn. ἡ κοιλάς ἡ Χεβρων

Belege AT

Gen 37,14

Belege NT

ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)

Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit

Beschreibung

Gen 37,14 erzählt, dass Jakob seinen Sohn Josef aus dem „Tal von Hebron“ zu den Brüdern nach Sichem schickt. Der Vers nimmt die topographische Inszenierung von Gen 35 auf, wo Jakob aus der Gegend von Sichem in Richtung Süden flieht, zunächst nach Lus/Bet-El gelangt (Gen 35,6), dann nach Efrata/Betlehem weiterzieht (Gen 35,16−20) und schließlich bei Isaak in Mamre/Kirjat-Arba/Hebron anlangt (Gen 35,27). In diesem Zusammenhang ist Gen 37,14 so zu verstehen, dass Jakob seinen dauerhaften Wohnsitz bei Hebron genommen hat. Der Vers präzisiert die Notiz von Gen 37,1, nach der sich Jakob in Kanaan niederließ, in dem Land, in dem sich sein Vater als Fremder aufhielt. Eine genauere Lokalisierung des Tals von Hebron ist nicht möglich, zumal hebräisch ‘emæq an anderen Stellen auch für größere Ebenen (Jos 17,16; Ri 6,33) oder für das Tiefland insgesamt gebraucht ist (Num 14,25). Daher ist zweifelhaft, ob an das Wādī el-Ḫalīl/Naḥal Ḥevron gedacht ist, in dem die heutige Stadt Hebron liegt und das am Fuß des Ǧebel er-Rumēde verläuft, auf dem das alttestamentliche Hebron zu suchen ist. Auch ein Zusammenhang mit dem gleichfalls bei Hebron gedachten und nicht näher zu lokalisierenden Traubental (Hebräisch naḥal ’æškol; Num 13,23-24; Num 32,9; Dtn 1,24) ist nicht angedeutet, auch nicht in der LXX, die das „Traubental“ (Φάραγξ βότρυος) terminologisch vom Tal von Hebron (ἡ κοιλάς ἡ Χεβρων) absetzt.

 

Autor: Detlef Jericke, 2016; letzte Änderung: 2019-10-23 09:39:57

 

 

 

 

Lexikonartikel

 

Literatur

Jericke, Detlef 2003a , 16‒18 ;