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Weitere Namen
Bela
Lokalisierungsvorschläge
Namensformen AT
צער ṣo‘ar. Ζογορ, Σηγωρ. „Klein(er Platz)“
Belege AT
Gen 13,10; Gen 14,2; Gen 14,8; Gen 19,22-23; Gen 19,30; Dtn 34,3; Jes 15,5; Jer 48,34
Belege NT
ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)
Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit
Ζοαρα (Josephus, bellum 4,482; Josephus, antiquitates 1,204; 13,397; 14,18; Papyri vom Toten Meer: Polotsky, Jaakov 1967a, 46.50;
Ζωαρα (Klaudios Ptolemaios, geographikē 5,17,5: Stückelberger, Alfred / Graßhoff, Gerd 2006b, 578f)
Βαλακ, Σιγωρ, Ζωορα (Eusebius, Onomastikon: Timm 51,4–8 § 193; Klostermann 42,1–5; Notley, R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 44 § 193); Bala, Segor, Zoara (Hieronymus: Timm 51*,9–16)
Σοορα, Σιγωρ, Ζοορα (Eusebius, Onomastikon: Timm 198,5f § 812; Klostermann 150,19f; Notley, R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 142 § 810); Soora, Segor, Zoara (Hieronymus: Timm 198*,5f)
Ζογορα, Ζοορα (Eusebius, Onomastikon: Timm 117,2f § 468; Klostermann 94,1f [Ζογερα]; Notley, R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 90 § 466); Zogora (Hieronymus: Timm 117*,2–4)
Ζοορα (Edikt von Beerscheba: Alt, Albrecht 1921a, 5, Nr. 1)
Βαλακ/Σ[ηγωρ]/Ζοορα (Mosaikkarte von Mādebā: Donner, Herbert 1992a, 42, Nr. 18)
Segor (Etheria 12,5.7: Geyer, Paulus 1898a, 54f; Röwekamp, Georg / Thönnes, Dietmar 1995a, 172; Donner, Herbert 2002a, 107f; Epitaphium S. Paulae 11: Donner, Herbert 2002a, 154; Antoninus Placentinus 10.34: Geyer, Paulus 1898a, 166.181; Donner, Herbert 2002a, 253.279.)
*Zoara (Arkulf/ Adomnanus 2, XVIII: Geyer, Paulus 1898a, 267; Donner, Herbert 2002a, 363)
Ζωορα (Georgios Kyprios 1051: Gelzer, Heinrich 1890a, 53)
ṣ(w)‘r (rabbinisch: Reeg, Gottfried 1989a, 528f)
Beschreibung
Einige alttestamentliche Texte scheinen Zoar am Nordende des Toten Meers (Salzmeer) vorauszusetzen. So ist Gen 13,10 die Wendung bo’akāh ṣo‘ar „bis Zoar hin“ zur Näherbestimmung des nördlich des Toten Meers gelegenen Jordankreises (Jordanau) verwendet. Ebenso setzt Gen 19,30 voraus, dass Zoar in etwa gleicher Entfernung zu Ammon und Moab liegt. Dtn 34,3 schaut Mose das gesamte Westjordanland von Dan bis Zoar. Die Häufung der Ortsangaben in diesem Vers erschwert eine genaue Aussage darüber, ob mit Zoar ein Ort in der Umgebung Jerichos gemeint ist (Simons, Jan 1948a) oder ob das Blickfeld bis an das Südende des Toten Meers reicht (Abel, Félix-Marie 1938a, 466). Die Toponyme von Jes 15,5-8 sind nicht zweifelsfrei zu lokalisieren. Die Ansetzung von Horonajim, Luhit und der Wasser von Nimrim (Nimrim, Wasser von) südlich des Arnontals basiert nicht zuletzt auf der vermeintlichen Südlage von Zoar, also auf einem Zirkelschluss. Immerhin wären auch am Nordende des Toten Meers mit dem Tell Nimrīn (2094.1454) und dem Wādī Nimrīn Haftpunkte für die „Wasser von Nimrim“ zu finden. Eindeutig sind die Verhältnisse in Gen 14. Zoar ist Teil einer Pentapolis, die ausweislich der Angaben in den Versen Gen 14,3, Gen 14,8 und Gen 14,10 (Siddimtal, Salzmeer) südlich des Toten Meers gedacht ist (vgl. Dtn 29,22; Hos 11,8). Erschwert wird die Lokalisierung von Zoar allerdings dadurch, dass der Ort Gen 14,2 und Gen 14,8 mit Bela gleichgesetzt wird, einem Namen, der sonst im Alten Testament nur als Personenname vorkommt (Gen 36,32-33; Gen 46,21; Num 26,38; 1Chr 1,43-44; 1Chr 5,8; 1Chr 7,6; 1Chr 8,1; 1Chr 8,3). Nachalttestamentliche Dokumente weisen auf eine Südlage Zoars. Die Mosaikkarte von Mādebā verzeichnet den Ort südlich des Toten Meers (Salzmeer), östlich davon die Kirche des Heiligen Lot. Die Pilgerin Etheria sieht „Segor“ vom Nebo (Nebo, Berg) aus im Süden. Allein der Pilger von Piacenza kennt Sodom und Gomorra sowie Segor nördlich des Toten Meers. Seine Angaben werden mit Recht bezweifelt (Schmitt, Götz 1995a, 342f; Donner, Herbert 2002a, 253). Der Hinweis auf den Anbau von Balsam und Dattelpalmen bei Eusebius kann sowohl auf das Südende des Toten Meers (Salzmeer) als auch auf die Gegend von Jericho zutreffen. Josephus nennt Zoar als Ort in Arabia (bellum 4,482), was ebenfalls auf eine Südlage weist. Das südliche Zoar ist sicherlich im Ġor eṣ-Ṣāfī am Südostende des Toten Meers (Salzmeer) zu suchen. Der größte Siedlungshügel in diesem Gebiet ist Ḫirbet eš-Šēḫ ‘Isā. Allerdings weist der Platz keine archäologischen Reste der alttestamentlichen Zeit auf. Die architektonischen Reste stammen aus römischer, byzantinischer und frühislamischer Zeit, daneben ist Keramik der Frühbronzezeit bezeugt. Auf Ḫirbet eš-Šēḫ ‘Isā dürfte das römisch-byzantinische Zoara zu lokalisieren sein. Bei dem ca. 4 km weiter nordöstlich gelegenen Dēr ‘Ain ‘Abaṭa (1980.0507) wurde ein Klosterkomplex mit Kirche ergraben, höchstwahrscheinlich die auf der Mādebā-Karte abgebildete Kirche des Heiligen Lot. An einigen Stellen in der Umgebung von eṣ-Ṣāfī (1955.0474) wurde zwar Streukeramik der Eisenzeit gefunden, überwiegend stammen die vorrömischen Reste, v.a. Gräber, jedoch aus der Frühbronzezeit. Insofern bleibt offen, ob auch das alttestamentliche Zoar im Ġor eṣ-Ṣāfī zu suchen ist oder ob die Ortstradition nicht erst aufgrund der Kombination der Vorstellungen von Gen 14 und Gen 19 vom Nordende des Toten Meers (Salzmeer) an das Südende verlegt und dort in nachalttestamentlicher Zeit gepflegt wurde.
Autor: Detlef Jericke, 2016; letzte Änderung: 2023-04-26 15:41:10
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Lexikonartikel
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BHH
1 (1962), 214 (Sauer, Georg, Art. Bela); 3 (1966), 2245 (Bernhardt, Karl-Heinz, Art. Zoar)
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NBL
3 (2001), 1222 (Görg, Manfred, Art. Zoar)
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ABD
6 (1992), 1107 (Astour, Michael C., Art. Zoar)
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NEAEHL
1 (1993), 336−338 (Politis, Konstantinos Demetrios, Art. Deir ‘Ain ‘Abṭa)
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WiBiLex
2010 (Jericke, Detlef, Art. Zoar)
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EBR
3 (2011), 793 (Marrs, Rick M., Art. Bela)
Literatur
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